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Cookie Einstellungen ÖffnenChristopher Gruber und Malte Wussow wollen mit ihrem Start-up PEUKA von Kiel aus den deutschen Parkplatz-Markt revolutionieren. PEUKA hat mit seiner App eine Plattform für alle geschaffen, die einen der begehrten Stellplätze suchen oder überschüssige anbieten können. Für Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen ist entscheidend, warum diese innovative Technologie nicht nur clever ist, sondern sogar helfen kann, die Umwelt zu schonen. Es ist genug Platz für alle da: Viel Spaß beim Reinhören.
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Ich spreche heute mit Christopher Gruber und Malte Wussow, den Gründern der Parkplatz App Peuka, die ausgehend von Kiel den Parkplatzmarkt revolutionieren wollen. Ich bin Claus Ruhe Madsen, Wirtschaftsminister in Schleswig Holstein und unser echter Norden hat für alle immer einen guten Platz zu bieten.
Off (Intro): Zukunftstalk mit Madsen. Der Podcast für Alle die Schleswig-Holsteins Weg zum ersten klimaneutralen Industrieland begleiten möchten. Es geht um das Leben und Arbeiten im echten Norden, spannende Wirtschaftsthemen und wichtige Zukunftsbranchen. Außerdem erzählen Schleswig Holsteinerinnen und Schleswig Holsteiner ihre inspirierenden Erfolgsgeschichten und geben Einblicke in ihre ganz persönliche Work Beach Balance. Viel Spaß beim Reinhören.
Herzlich willkommen, Christopher und Malte. Ich freue mich, dass ihr hier seid. Bevor wir losstarten, vielleicht könnt ihr ja mal sagen, wer ihr seid.
Christopher Gruber: Ja, gerne. Erst mal vielen, vielen Dank für die Einladung oder Moin Moin auch, wie man hier bei uns ja sagt. Ich bin Christopher, Christopher Gruber, 33, Kieler, Nordlicht und einer der drei Gründer der Parkplatz Plattform Peuka. Genau. Und ich bin Malte Wussow, der zweite Gründer sozusagen von dreien und ja, siebenundzwanzig Jahre alt, auch aus Kiel.
Und wer ist jetzt der Dritte?
Christopher Gruber: Der Dritte ist Andreas Görzen. Der ist immer im Background, weil der ist bei uns für die Entwicklung zuständig.
Also er muss arbeiten und ihr müsst schnacken.
Christopher Gruber: So ist die Arbeitsteilung, ja.
Da freut sich Andreas ganz sicher.
Christopher Gruber: Wenn er das hört, freut er sich. Liebe Grüße ins Büro.
Genau, aber ein bisschen schneller, Andreas. So, [lachen] ihr seid ein klassisches Start-up. Wo kommt ihr her und wo seid ihr euch begegnet? Was war denn der zündende Moment? Also ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr keinen Parkplatz gefunden habt oder da ihr ja aus Kiel seid. [lachen] Oder wie ist das Ganze denn passiert?
Christopher Gruber: Ja, also tatsächlich ist es wirklich so: Wir beide kennen uns schon länger. Wir haben ursprünglich in der Automobilbranche zusammengearbeitet, beide in führenden Positionen. Und da haben wir gemeinsam schon viele Projekte umgesetzt, Teams zusammen aufgebaut und schon immer gesagt, wir wollen gemeinsam eine eigene Firma gründen, weil wir da auch in sehr fordernden Situationen uns intensiv kennenlernen durften im beruflichen Kontext und wussten, das klappt extrem gut zusammen. Und die eigentliche Idee für das, was wir jetzt machen, ist dann tatsächlich im Alltag entstanden, als Malte auf dem Weg war zu mir und wir wollten abends ganz entspannt, wie man das so macht, mal einen Wein trinken. Und Malte ist einfach viel zu spät gekommen, so viel vorweg. Und klar, wegen der Parkplatzsuche. Und dabei ist er immer wieder auf dem Weg, dabei einen Parkplatz zu finden, an leeren Büroparkplätzen vorbeigefahren. Wo er wusste, alles klar, wir haben Freitagabend, die machen eh erst Montag wieder auf. Fünfzehn Plätze hier in Super Lage, die hätten wir heute den Abend retten können. Und genau da ist die Idee entstanden und noch am selben Abend haben wir das durchdacht, dass wir eigentlich doch so viel Fläche haben in Deutschland, die zeitweilig leer steht, bei gleichzeitig diesen extremen Zulassungszahlen, mit denen wir ja berufsbedingt immer konfrontiert waren. Und da ist dann die Idee entstanden, dass wir eine Lösung schaffen, indem wir eine Plattform bauen, diese wertvolle Parkfläche eben der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
Habt ihr dann so kurz überlegt, wir starten ein Abschleppunternehmen oder wir nutzen die Parkflächen? [lachen]
Christopher Gruber: Nein, also die Ursprungsidee war wirklich, diese Parkplätze, die wir da gesehen haben, für uns zugänglich zu machen. Das kann man natürlich mit dem Flächeninhaber, wenn man ihn kennenlernt, besprechen, aber dann ist das Problem nur für mich gelöst. Ich möchte-
Ist auch ein bisschen kompliziert, wenn man morgen woanders ist, wenn man in jeder Stadt einen Freund hat und der muss einen Parkplatz haben.
Christopher Gruber: Geht ja nicht. Genau. Es muss skalierbar sein und es soll ja auch nicht nur mein Problem lösen, sondern das Problem von vielen Autofahrern und deshalb haben wir daraus eine Plattform gebaut.
Ah, das heißt, wenn ihr richtig erfolgreich seid und richtig viel hilft, kriege ich schon wieder keinen Parkplatz?
Christopher Gruber: Na sicher. Du kannst ja sogar entspannt einen vorweg buchen.
Nein, ich meine ja, also wenn ich das richtig verstehe, dann sind ja alle Maltes der Welt hier unterwegs und parken dann, damit sie Geschäftsideen entwickeln können und ich komme dann da an und will ins Theater und das geht nicht. [lachen]
Christopher Gruber: Also wir bringen ja neuen Parkraum ins Angebot. Das heißt, Parkfläche, die vorher nicht für dich zur Verfügung stand, weil abends zum Beispiel vom Büro die Schranke zugemacht wurde. Und genau das lösen wir. Das heißt, wir bringen mehr Parkfläche ins Angebot und entspannen so die Situation auf den Straßen für die Millionen von Autofahrern und Autofahrerinnen. Und deshalb sorgen wir dafür, dass du eben viel besser einen Parkplatz findest als vorher.
Ihr seid also quasi das Airbnb für Autos?
Christopher Gruber: Für Parkplätze. Ja, das trifft es sehr, sehr gut, weil die Parkflächen sind da, sie sind bloß einer Nutzergruppe zugeordnet. Manchmal einer einzigen Person und oftmals einer Kundengruppe oder einer Mitarbeiterschaft. Und nun, die Mitarbeiter eines Bürogebäudes fahren meistens abends nach Hause und dann steht diese Fläche leer und dann kommen wir ins Spiel und bringen diese dann zum Beispiel nachts in die Mehrfachnutzung, dass dann wieder Anwohner, die das Bürogebäude wohnen, dass die dort rauf fahren können und über Nacht parken können.
Und gilt das dann auch für Privatpersonen? Ich meine, nun haben sie sicherlich nicht fünfzehn Parkplätze, aber vielleicht einen einzelnen, den sie gerade nicht brauchen, oder?
Christopher Gruber: Ja, also bei unserer Plattform, wir haben ja eine App, die Peuka-App, die ist kostenlos im App Store, im Play Store verfügbar, kann sich jeder runterladen. Und sowohl natürlich jede Person, die mit dem Auto unterwegs ist und 'n Parkplatz braucht, kann sich da 'n Parkplatz mieten. Aber auch wer zum Beispiel privat eine Einfahrt, 'n Carport, 'n Hinterhof et cetera hat, kann den Parkplatz da ganz einfach inserieren, kann die Zeiten angeben. Das weiß jeder für sich am besten: Wann darf dieser Parkplatz gebucht werden? Und diesen Parkplatz dann flexibel in die Vermietung bringen. Kann sich 'n Preis aussuchen, wie gesagt. Was möchte ich zum Beispiel pro Stunde oder pro Nacht oder pro Monat haben oder pro Tag? Und dann ist der Parkplatz live in unserer App verfügbar und kann von Personen, von Parkplatz Suchenden dann gebucht werden und angefahren werden.
Heißt also aber nicht nur uhrzeittechnisch, wenn ich weiß, ich brauche nie meinen Parkplatz von 8 Uhr früh bis acht Uhr abends. Oder auch wenn ich jetzt zwei Wochen Urlaub mache und dann denke, die zwei Wochen könnten die auch meinen Parkplatz mieten?
Christopher Gruber: Genau, beides geht. Also da ist jeder Use Case abbildbar. Das heißt, viele machen das tatsächlich, dass sie immer von Montag bis Freitag bei der Arbeit sind, zum Beispiel, klassischer Fall, und stellen den dann rein. Im Urlaub machen das viele. Und natürlich auch andersrum, gerade bei großen Firmenparkplätzen et cetera, da ist dann immer von acht bis 18 Uhr als Beispiel ist da Firmenbetrieb und danach geht er in die flexible Vermietung bei uns, um dann Personen, die drumherum wohnen, die Möglichkeit zu geben, günstig und sicher zu parken und auch gleichzeitig mit dem Wissen, dass das alles gemanagt ist, dass die morgens wieder weg sind.
Ja, wie managt ihr denn das? Rennt ihr beiden rum dann und klopft an die Scheibe und sagt: „So, jetzt geht's ja mal los hier"?
Christopher Gruber: Ganz genau. Also wir nehmen uns dann meistens eine Thermoskanne mit Kaffee mit [lachen] und laufen nachts Runden. Nee, tatsächlich läuft es so, dass bei großen Firmenparkplätzen da, äh-
Na, ich meine, ich habe jetzt gebucht, ich darf bis acht Uhr früh da sein, habe leider verpennt, komme erst gegen elf zu meinem Auto. Was dann?
Christopher Gruber: Ja, also in dem Fall...
Gibt's Stress.
Christopher Gruber: Dir ist ja bewusst, als eine Person, die den Platz gebucht hat, dass er nur bis acht Uhr verfügbar ist.
Mhm.
Christopher Gruber: In dem Beispiel. Du bekommst natürlich eine Benachrichtigung, bevor die Parkzeit abläuft. Entweder der Platz ist danach noch verfügbar, dann kannst du ihn verlängern oder bitte fahr dein Fahrzeug weg, Parkzeit läuft ab und die Plätze sind auch beschildert. Das heißt, auch Personen, die uns nicht kennen, wissen, was passiert. Dass Falschparker zum Beispiel auch eine Vertragsstrafe dann erwartet. Das ist einfach das nötige Übel, um eben für beide Seiten diese Sicherheit gewährleisten zu können, damit ich als zum Beispiel Anbieter von Parkfläche weiß, die Personen halten sich dran. Ich habe hier alles geregelt und gleichzeitig führt das auch dazu, dass ich dann mit gutem Gewissen auch die Fläche anbiete und ein Angebot schaffe. Das ist so.
Malte Wussow: Trotzdem sind wir super stolz auf unsere Nutzer, weil die sind wirklich, ja, was das angeht, super davor. Die halten sich sehr, sehr gut an ihre Parkzeit, die sie gebucht haben, weil sie...
Na, weil man es ja auch sicherlich sehr bewusst gebucht hat.
Malte Wussow: Genau.
Malte Wussow: Und sie sind, glaube ich, sehr dankbar, dass es die Möglichkeit jetzt gibt, dass sie immer wissen, wo sie hinfahren können im Feierabend oder wie auch immer und wollen sich diese Möglichkeit natürlich auch nicht wieder verspielen, ne. Also-
Kriege ich dann, wenn ich das sehr oft mache, bei euch Goldstatus oder Platin-Karte oder wie funktioniert das denn bei euch?
Malte Wussow: Da sind wir tatsächlich gerade-
Premium-Parker.
Malte Wussow: -dabei, genau. Also wir wollen wirklich so ein bisschen in das Gamification-Game einsteigen, dass wir dort verschiedene Statis bauen.
Und wenn ich dann zu lange parke, alle Punkte weg. [lachen]
Christopher Gruber: Das geht dann ratzfatz.
Malte Wussow: Einmal falsch geparkt.
Dann habe ich die Rostkarte. [lachen]
Malte Wussow: Nicht mehr Frequent Parker. Genau. [lachen]
Okay. Also ich weiß, dass euch Nachhaltigkeit wahnsinnig wichtig ist. Was-- Wo könnt ihr da irgendwie mit dem Punkt punkten?
Christopher Gruber: Ja, also das Thema Nachhaltigkeit bewegt uns natürlich auch extrem. Wenn man jetzt aktuelle Statistiken anschaut, gibt es zum Beispiel von Inrix oder von ADAC, dann fällt auf eine Zahl, die extrem ist. Zwischen dreißig und fünfzig Prozent des städtischen Verkehrs wird durch die Parkplatzsuche verursacht. Und wir finden, das ist ein extremer Hebel auch aus ökologischer Sicht, denn das sind alles Kilometer, die zurückgelegt werden ohne einen Sinn und Zweck. Das heißt, normalerweise fahre ich ja, um von A nach B zu kommen. Und wenn dreißig bis fünfzig Prozent der Fahrten in der Stadt gar nicht dem dienen, von A nach B zu kommen, sondern einfach Verschwendung sind, dann ist das ein extremer Hebel. Und deshalb ist es nicht nur so, dass wir zusätzlichen Parkraum zur Verfügung stellen von Flächen, die bereits vorhanden sind, also ohne Neuversiegelung, sondern dass wir auch die Vorbuchung ermöglichen. Das heißt, über unsere App kann man sich schon vorher seinen Parkplatz buchen und sich auch hin navigieren lassen. Das heißt, ich fahr eben nicht fünfmal um Block, bevor ich irgendwo einen Parkplatz gefunden habe, sondern ich weiß schon bei Fahrtantritt genau, wo ich hin muss. Auch zum Beispiel, wenn ich jetzt nächste Woche nach Hamburg möchte oder so ne. Als Beispiel: Ich möchte auf ein Konzert. Ich buche mir jetzt mein Konzertticket, ganz klar. Ich buche mir auch mein Hotel vorher. Brauche ich ja. Und bisher war es immer so: Dann ist der Tag gekommen, ich fahr los und dann habe ich den Stress. Dann fahre ich im Kreis, alle wollen gleichzeitig dahin. Und da sagen wir: „Wieso buchen wir nicht einfach auch den Parkplatz vor und wissen genau, wo fahren wir hin und sparen uns damit die Suche?"
Geheimtipp von meiner Seite. Vorne an der Tür ist immer frei, weil [lachen] sich keine bis nach vorne traut, aber nur nicht alle machen, ja? Weil da will ich ja parken. [lachen]
Malte Wussow: Ist auch manchmal sinnvoll, wenn man nur aussteigen [kichern] muss und der Wagen fährt weiter.
Hallo? [lachen] Nicht unbedingt das war gemeint. Ich habe auch eben an dem Beispiel von euch beiden gedacht. Wahrscheinlich war Malte an dem Abend auch nervös, dass wenn er endlich mal einen Parkplatz hat, dass der Wein alle ist.
Christopher Gruber: Ja, das kann natürlich ganz schnell passieren, ne, wenn das lange dauert.
Dann kriegt man Stress.
Christopher Gruber: Absolut.
Also ihr seid die Stresslöser. Das ist eigentlich eine Anti-Stress-App, die ihr anbietet. Wie unterscheidet ihr euch sonst von übrigen Parkapps?
Christopher Gruber: Ja, also es gibt ja zahlreiche Parkapps, die den öffentlichen Parkraum einfach bewirtschaften. Das heißt, ich spare mir den Gang zur Parkuhr. Ich kann einfach digital über eine Handyapp meinen Parkschein bezahlen. Das ist auch ein super Geschäft. Sehr, sehr interessant. Was wir aber machen, ist, wir bringen zusätzlichen Parkraum ins Angebot. Das ist der große Unterschied.
Und das Reservieren, oder?
Christopher Gruber: Das Reservieren auch, genau, weil wir hier im privaten Raum unterwegs sind oder auch im gewerblichen Raum mit großen Flächen. Oder auch zum Beispiel Parkhäuser, die wir mit aufnehmen. Für all diese Flächen ermöglichen wir eben, dass man den Platz vorbucht. Und sich diesen Stress und den Parksuchverkehr spart. Das ist der erhebliche Unterschied hier.
Und Zahlung und alles wird über euch abgewickelt?
Christopher Gruber: Genau, richtig. Also die ganze Zahlungsabwicklung und Rechnungslegung läuft automatisiert über die App.
Ihr könnt's ja jetzt nicht pauschal beantworten, aber was kostet denn dann so 'n Parkplatz oder hat man da irgendwie 'n Vergleich? Das ist ja auch interessant für den Nutzer letztendlich.
Christopher Gruber: Ja, also die Preise, [lacht] wie du schon sagst, sagt man ja immer so schön, es kommt drauf an. Aber grade in dem privaten Raum und in dem Bereich Übernachtparken, da sind wir sehr günstig und legen da auch in der Beratung 'n Wert drauf. Weil wenn wir jetzt über Flächen reden, zum Beispiel von Bürokomplexen, wo abends die Fläche einfach leer war, das ist totes Kapital gewesen. Das heißt, wir
Ja, Potenzial und Kapital.
Christopher Gruber: Absolut, genau. Das heißt, wir beraten die aber auch, dass wir möglichst günstige Preise haben, dass man, weiß ich, für zwei fünfzig, drei Euro die Nacht parken kann oder nachts Monatstickets, ist auch so 'n Klassiker bei uns. Und da schauen wir schon, dass wir günstig reingehen, weil's eben für so 'n Bürokomplex ist das gar nicht das Hauptgeschäft, aber 'n toller Zusatz. Und so gucken wir, dass beide Seiten was davon haben. Also wir möchten eben nicht, dass eine Nacht irgendwie zwanzig Euro kostet, weil dann, dann macht es keiner und dann nutzt das auch keinem was, sondern möglichst günstig. Und da haben wir schon 'n Fokus drauf.
Ja, jetzt hab ich ja erfahren, jeder kann die App runterladen und nutzen. Unternehmen, Behörden können ihre Parkplätze zur Verfügung stellen, auch Privatmenschen. Es ist nachvollziehbar, wenn ich irgendwo parke, dass ich dann dafür bezahle. Wo kommt ihr denn hier ins Spiel? Was ist denn euer Benefit?
Christopher Gruber: Genau, wie du sagst, die App ist erst mal kostenlos für jeden. Es ist auch kostenlos, seinen Parkplatz zu inserieren. Es gibt keine Fixgebühren. Wo wir nachher uns einen Share nehmen, ist auf die Parkgebühr. Wenn jemand seinen Parkplatz bezahlt, dann nehmen wir 'n Anteil. Das ist dann ein Anteil von etwas, was es vorher nicht gab.
Ja, das heißt, ich hab ja als Parkplatzbesitzer vorher keine Einnahme gehabt, weil die frei war. Jetzt bekomme ich einen Teil und gebe dafür dann halt 'n Teil ab. Aber muss nicht bezahlen für die App, nicht fürs da reinstellen. Das ist ja im Moment, denke ich, dann auch 'n ganz guter Aspekt, weil ihr ja vermutlich auch keine Miete bezahlen müsst für Fläche, die ihr nicht nutzt.
Christopher Gruber: Ganz genau richtig. Dadurch ist das Ganze skalierbar für uns ohne Fixkosten. Richtig. Also wir können nur jeden motivieren, das mal an seinem Standort zu prüfen, ob es Sinn macht, ob dort Parkdruck ist. Wir übernehmen da gerne mal die Kalkulation und freuen uns natürlich über jeden Parkplatz.
Wenn ich's richtig verstanden hab, das Risiko ist ja auf null. Ich hab heute keine Einnahme, ich hab morgen keine Einnahme. Was hab ich verloren? Nichts. Schneller 'n Parkplatz finden, das ist schon 'ne ziemlich smarte Idee, die ihr hier habt. Nur wir brauchen dann natürlich auch die entsprechenden Flächen. Habt ihr schon viele Kunden?
Christopher Gruber: Ja, also wir sind mittlerweile in Norddeutschland schon ganz gut vertreten. Mittlerweile bundesweit sind über dreihundert Firmen unsere Kunden, für die wir die Parkflächen managen und bewirtschaften. Wir kriegen da auch immer wieder echt positives Feedback, auch von Geschäftsführern, die zum Beispiel am Anfang etwas skeptisch waren und die Sorge hatten eben, dass morgens die Flächen voll sind. Und der Parkplatz war früher ja immer mit Schranke versehen. Und wir bekommen wirklich, wirklich gutes Feedback. Wir sind ja auch gerade an Landesflächen zum Beispiel dran, ne. Zum Beispiel in der Kleiststraße, Holtenauer Straße in Kiel, aber das ist als Beispiel vielleicht ganz gut. Klassische Bürofläche, abends war die Schranke zu. Mittlerweile ist die Schranke auf und jeden Abend buchen sich da Anwohnerinnen und Anwohner ein und müssen eben nicht mehr die Runde im Block fahren. Und das ist, das ist wirklich, wirklich für uns toll zu sehen, weil's jedes Mal auch Verkehr einspart. Und ja, wir haben auch zahlreiche Kunden, du hast es ja gesagt, man hat 'n Euro mehr in der Tasche, für den man eigentlich nichts getan hat, durchaus auch teilweise viele Euros mehr, für einige auch echt lukrativ. Und wir haben auch Kunden, die dann dieses Geld, für das sie nichts getan haben, auch für gute Zwecke einsetzen. Das finden wir auch, sind tolle Beispiele, wo dann gleich mehrfach Gutes getan wird, ne. Das heißt, Verkehr reduziert, Fläche zur Verfügung stellt, man hat für jemand 'n Problem gelöst und die Einnahmen sind dann auch noch für 'n guten Zweck verwendet worden. Das sind natürlich Beispiele, die uns begeistern. Und wer Fläche hat, gerne melden, wir beraten und finden 'n super Konzept für jede Fläche.
Ja, weil ich übrigens ja auch eingangs sagte, ich kann mir nicht vorstellen, da ihr ja in Kiel unterwegs wart, keinen Parkplatz, ist mir ja eben auch eingefallen, nicht nur Kieler hören uns zu. Mal nur so zu kurzer Erläuterung: In Kiel ist das so, dass die Leute vorher zum Schiff fahren, 'ne Plakette bekommen, bevor sie parken, damit sie möglichst lange den Parkplatz nicht mehr verlassen müssen, weil sie ihn nie wieder finden. [lachen] Also von der Warte her, ich glaube, hier erkennt man den Druck sehr deutlich und da ist es kein Wunder, dass ihr schon exponierte Flächen gefunden habt und Kunden. Das war ja die eine Seite. Also ist das dann jetzt hier nur in Schleswig-Holstein oder wann ich morgen nach Stuttgart will, wie es ist, dann baue ich aus?
Christopher Gruber: Genau, also noch mal, also dreihundert Firmenanbieter haben wir. Das klingt jetzt-
Also richtige größere Flächen, dreihundert.
Christopher Gruber: Genau. Richtig. Aber wir haben dann eben in Summe viereinhalbtausend Parkplätze aktuell und vierzigtausend registrierte Nutzer auf der Plattform. Und ja, unser Fokus war der Norden bisher und für den Rest des Jahres steht jetzt eben Deutschland-Expansion sozusagen an. Wir wollen zum Jahresende mit fünfzigtausend Parkplätzen dastehen als Plattform.
So, was sind denn eure klassischen Herausforderungen bisher so als, als Start-up?
Christopher Gruber: Ja, klassische Herausforderung kann man für uns in den ersten Monaten natürlich als, als Plattform sagen, ist immer im Plattformgeschäft, wir starten ja mit null Angebot, null Nachfrage. Das ist natürlich am Anfang etwas zäh. Das war relativ schwierig, da haben wir viel Vertrieb gemacht.
Mund zu Mund, oder?
Christopher Gruber: Also unser unser Wachstum läuft hauptsächlich, und das mittlerweile läuft's richtig gut, über Social Media Werbung, Social Media Ads, Performance Marketing. Da haben wir 'n exzellenten Mann an Bord, der [lacht leise] auch Christopher heißt.
Ah, ich dachte jetzt schon wieder, Andreas unten im Maschinenraum. [lacht]
Christopher Gruber: Nee, das ist auch 'n Christopher bei uns an Bord. 'n Exzellenter Performance Marketer, das kombinieren wir auch mit, mit guten Agenturen, die wertvollen Import bringen. Und in der Kombination wachsen wir im Bereich Marketing, Nutzergewinnung natürlich sehr, sehr gut und gleichzeitig-Tendenz ist immer diese vertriebliche Seite, die begleitet uns permanent. Das heißt neue große Flächen gewinnen, neue Partner gewinnen. Da sind wir sehr froh, dass wir gerade auch mit mit sehr, sehr großen Playern in der Parkbranche, also auch mit Parkhausketten etc. zusammengekommen sind, die jetzt auch künftig immer mehr Parkhäuser in unsere auf unsere Plattform bringen, um auch diesen zusätzlichen Parkraum mit bei uns anbieten zu können und so in Summe immer mehr den Verkehr reduzieren zu können.
Apropos Marketing wie wie seid ihr denn auf Peuka gekommen und was heißt das?
Malte Wussow: Peuka hat noch keine.
Klingt irgendwie finnisch und.
Christopher Gruber: So sehen wir ja auch aus.
Malte Wussow: Skandinavisch.
Peuka!
Malte Wussow: Ja, also Peuka ist einfach mal so entstanden als zweisilbiger Markenname mit Com-Domain, damit wir also auch noch weiter expandieren.
Also hätte auch Kaipoi heißen können.
Malte Wussow: Nein, das muss sich ja schon aussprechen lassen. Und das P ist natürlich international.
Man parkt nicht, man peukat.
Malte Wussow: So die Sache. Man peukat. Habt ihr Merch
Malte Wussow: Tassen und Banner? Tassen.
Christopher Gruber: Ganz stark, Leute. Den Merch Markt haben wir noch nicht erschlossen, aber das höre ich. Vielleicht machen wir ein Foto mit dir auf dem Parkplatz und dann drucken wir das auf T Shirts. Ja.
Christopher Gruber: Okay, also Merch und Name.
Na gut, der Name kann ja jetzt nicht mehr geändert werden.
Malte Wussow: Der ist schon ganz gut.
Wir versuchen noch mal zurückzufinden. Was würdet ihr denn anderer Start ups empfehlen? Wie habt ihr euch z.B. am Anfang finanziert? Habt ihr einen guten Ratschlag für die schleswig holsteinische Start ups?
Christopher Gruber: Ja, also was natürlich als erstes, was am Anfang steht, ist, dass man sich wirklich halt ein Problem sucht, was nicht nur man selbst hat.
Also wohl eine Lösung sucht.
Christopher Gruber: Eine Lösung, genau. Erstmal muss man ein Problem identifizieren. Und im besten Fall haben das Problem auch viele Leute, nicht nur man selbst. Und wenn man dann daraus eine Lösung kreieren kann, die sich auch vermarkten lässt, die auch Anklang findet, dann sollte man sich ein Team suchen. Also alleine ist tatsächlich deutlich schwieriger. Am besten gründen zu zweit, zu dritt, mit Personen, die sich auch in ihren Stärken ergänzen und klare große Ziele setzen und die runterbrechen in Schritte, die man dann Schritt für Schritt umsetzen kann. Das können wir so mitgeben.
Da muss ich direkt einsteigen. Was ist Maltes Stärke?
Christopher Gruber: Maltes Stärke ist, dass er ein absoluter Umsetzer ist. Er ist mega strukturiert und versteht es, die Ideen, die ich so z.B. von meiner Seite reinbringe, ich bin gedanklich immer eher in der Zukunft unterwegs und Malte ist derjenige, der es im Hier und Jetzt umsetzt. Also so ergänzend.
Wer sagt, wie es gemacht werden muss und Andreas tut es.
Christopher Gruber: Zumindest im technischen Bereich.
Im technischen Bereich, ja, absolut.
Malte Wussow: Christoph Christophors Stärke ist, ist der Visionär.
Eigentlich wollte ich hier nach den Schwächen fragen, aber nun gut, die Stärken.
Malte Wussow: Er ist der absolute Visionär bei uns. Er lebt in der Zukunft, sieht also schon Potenziale, die wir noch gar nicht irgendwie erblicken konnten. Und die brechen wir dann runter und setzen das um.
Also wo parken autonome Fahrzeuge?
Malte Wussow: Wir haben uns autonome Taxen angeguckt in San Francisco zuletzt. Wir sind ja mit dem Überflieger Wettbewerb drüben gewesen, vor eineinhalb Monaten. Preissieger.
Ja, sonst wäre er nicht da.
Malte Wussow: Genau. Herzlichen Dank an der Stelle auch noch mal.
Ich meine, verdient ist verdient.
Malte Wussow: Aber war wirklich eine für uns augenöffnende Reise. Also technologisch da drüben. Wirklich interessant, mal zu sehen, wie sind mit den Waymo Taxen da rumgedüst
Jetzt bin ich total okay, weil jetzt ja jeder so wie er ist. Ich war auch da. Also nicht wegen dem Preis. Ich habe nicht gewonnen.
Ich habe mit meinem Auto versucht, mal so ein Taxi ein bisschen zu drängeln. Ich wollte einmal sehen, wie der reagiert.
Malte Wussow: Ist ins Wasser gefahren?
Malte Wussow: Nee, nee. Der ist sehr, sehr devote, muss man sagen. Also wahnsinnig zurückhaltend. Nicht so nicht so ein typischer deutscher Autofahrer, würde ich sagen. Also die sind wahnsinnig zurückhaltend. Ja.
Ihr saht's drin.
Malte Wussow: Ja, genau. Also kann man aktuell als Einreisender nicht fahren. Muss man auf jeden Fall mit einem, mit jemandem fahren, der einen amerikanischen Pass hat, sonst kommt man gar nicht rein. Aber dafür war ja gesorgt dort. Und dann sind wir eine Runde gefahren. Ja.
Stark. Aber da habt ihr noch nicht über die Parkplatzsorge dann euch Kopf gemacht?
Christopher Gruber: Ja, die Not gibt es natürlich auch da.
Ja, aber wobei, das wird ja weniger, weil ich dann ja weniger Fahrzeuge habe, weil ich ja eigentlich kein eigenes dann mehr brauche.
Malte Wussow: Ja, richtig. Wobei, es gibt ja schon auch extrem extremes viele Fahrzeuge und vor allem ja auch hier und auch so ein autonomes Fahrzeug nimmt ja auch Platz.
Will ja auch mal eine Pause.
Christopher Gruber: So ist es. Genau. Da gibt es auch mal eine Kaffeepause.
Christopher Gruber: So ist es.
Wie sieht es mit Wachstum aus, Mitarbeiter? Oder ist das noch nicht so eine Sorge, die ihr habt, neben dem finanziellen?
Malte Wussow: Ne, Sorgen haben wir da gar nicht. Also wir sind jetzt im Moment zehn, inklusive uns drei Gründer und sind damit aktuell sehr zufrieden. Wir haben natürlich viel Sales und Marketingpersonal, etwas für den Support und zwei in der Entwicklung, Andreas und Ivan. Ja, und das ist im Moment eine gute, gute Stärke, mit der wir so erstmal weiter skalieren können.
Wie findet ihr denn Fachkräfte?
Malte Wussow: Ja, also aktuell, wenn wir Personal brauchen, schauen wir, was ist die Aufgabe, was brauchen wir und schauen, wer macht das schon aktuell besser als wir?
Ach, ihr klaut Leute.
Malte Wussow: Dann schauen wir.
Christopher Gruber: Also tatsächlich ist ja leider Gottes so, dass es nicht nur frische Arbeitskräfte direkt von der Schule gibt, die noch nirgendwo gearbeitet haben. Ab und an war schon mal jemand woanders angestellt. Und wenn wir dann aber wissen oder die auch zu uns kommen und uns ansprechen, die können das gut, was wir brauchen, dann. Da sind wir natürlich ins Gespräch und das Geschäft gekommen.
Das ist natürlich auch gängig. Amerika ist übrigens ein sehr gewolltes Modell. Die Menschen sind dort im Durchschnitt nur so zwischen zwanzig und dreißig Monate in einer Arbeitsstelle, gehen woanders hin. Die Unternehmer finden das übrigens dort auch sehr gut, weil dadurch ein sehr starkes Netzwerk unterhalb der technologischen Firmen entsteht, weil man sich ja gegenseitig kennt. Und bei LinkedIn gibt es den sogenannten Boomerang-Quote. Und da kann man sehen, welche Firmen am meisten Mitarbeiter haben, die zurückkehren. Und das bedeutet, dass das dann mit der höchsten Ranking als Unternehmen letztendlich... Das finde ich einen ziemlich spannenden Aspekt.
Christopher Gruber: Sehr spannend.
Das heißt, LinkedIn kann sehr einfach sagen, wer ist hier ein guter und ein wenig guter Arbeitgeber.
Christopher Gruber: Ja.
Ihr seid etwas zu frisch, glaube ich, um einen Boomerang-Quote zu haben. Nehme ich an. Oder waren schon Leute, die abgehauen sind und gleich wieder auf der Matte?
Christopher Gruber: [lacht] Nein, das haben wir noch nicht geschafft.
Ihr habt ja eine enge Bindung zu Kiel und Schleswig-Holstein. Was bedeutet Schleswig-Holstein für euch?
Christopher Gruber: Ja, also, wir sind ja beides echte Nordlichter. Wir sind hier aufgewachsen. Ähm, wir lieben das Meer, was natürlich toll ist, einfach neben dem Netzwerk, was man hier auch relativ schnell aufbauen kann. Kurze Wege, man kommt an die Leute ran. Und wenn man hier was aufbaut und viel arbeitet und am Wochenende mal mit den Füßen im Sand am Strand an der Förde sitzen kann, im Sommer, ist das natürlich eine tolle Sache, ne? Oder auch mal, was wir gerne machen: Wenn wir einen hohen Workload haben, dass wir mittags mal einen Spaziergang machen, zum Beispiel am Wasser. Das klingt so simpel, aber es ist durchaus extrem wertvoll und man kriegt den Kopf wieder frei und frischen Wind im wahrsten Sinne des Wortes für neue Ideen. Und das lieben wir hier.
Das klingt wie ein vernünftiger Lebensmittelpunkt. Oder gibt es da andere Anlässe, dass man sagt: „Ja, das ist einfach unser Ding"? Weil ich kann mir vorstellen, dass man ja auch Service leisten muss, wenn man in Nürnberg, in Stuttgart oder sonst wo Flächen hat. Oder kann man das wirklich alles dezentral oder zentral letztendlich erlösen?
Malte Wussow: Also das können wir tatsächlich aus Schleswig-Holstein tun, was uns sehr happy macht, weil die Schilder dort unten werden dann angebracht durch Hausmeisterdienstleistungen, wie auch immer, von den Firmen manchmal selbst. Das ist tatsächlich so, dass wir da nicht hinfahren selber und dementsprechend können wir hier mit unserem Büro aus Schleswig-Holstein agieren.
Stark. Also mir persönlich hat das wahnsinnig viel Freude gemacht. Ich habe euch ja schon einige Male getroffen, immer wieder ein bisschen davon gehört, heute etwas mehr damit befasst. Es ist wirklich ein absolutes Win-Win-Win, sowohl für den Park Suchende als den Park Gebende, für euch als Unternehmen, für die Ökologie. Also selten so ein smartes und eigentlich auf der Hand liegendes. Und dann gleichzeitig sympathische Leute, die Bock haben. Ich habe auch das Gefühl, dass das nicht das Letzte ist, was ihr auf die Beine stellt. Und gerade das brauchen wir auch in Schleswig-Holstein: Menschen, die sagen: „Ich packe ein Problem an, ich habe eine Lösung und dabei helfe ich auch allen anderen." Ich kann mir ja nicht vorstellen, dass das nicht ein riesen Erfolg wird. Vielen lieben Dank, dass ihr heute da wart.
Christopher Gruber: Vielen, vielen Dank. Herzlichen Dank für die Einladung. Let's go.