"Jeder vierte Verschluss in Deutschland kommt aus Itzehoe."

Claus Ruhe Madsen im Gespräch mit Marco Erdtmann von der Pano Verschluss GmbH

Marco Erdtmann ist Werksleiter / CTO bei der Pano Verschluss GmbH, einem Unternehmen für nachhaltige Lösungen zum sicheren Verschließen von Glasgebinden in der Lebensmittelindustrie. Pano ist seit 2011 als erster Verschlusshersteller weltweit mit seinem Produkt BLUESEAL® PVC-frei und damit Marktführer.

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Claus Ruhe Madsen: Hallo aus dem schönen Kiel und herzlich willkommen zu meinem Podcast Blindtalk mit Madsen! Ich heiße Claus Ruhe Madsen und bin Wirtschaftsminister in Schleswig-Holstein. In diesem Podcast begrüße ich Menschen aus wichtigen Zukunftsbranchen, die mit ihrer Arbeit unser schönes Bundesland voranbringen. Gemeinsam sprechen wir über das Leben und Arbeiten im echten Norden, über Herausforderungen und Chancen für Unternehmen, Cluster und Initiativen. Außerdem geht es um Innovation und Nachhaltigkeit made in Schleswig-Holstein. Schauen wir doch mal, welcher Gast uns heute erwartet! Dazu stelle ich ihr oder ihm jetzt erst mal ein paar kurze Fragen. Beschreibe mal dein Unternehmen, für das du tätig bist, mit nur einem Wort.

Marco Erdtmann: BLUESEAL.

Welche Tätigkeit beschreibt deinen Job am besten

Organisieren.

Was gefällt dir denn an deiner Arbeit am besten?

Die Mischung aus dem Tagesgeschäft und spannenden Projekten.

Stellt ihr bei deiner Arbeit Produkte her? Wenn ja, in welchem Bereich kommt jenes zum Einsatz?

In der Lebensmittelindustrie.

Heißt, man kann euer Produkt essen?

Nein.

Ah, man produziert Lebensmittel mit euren Produkten?

Man braucht es zum Konservieren.

Okay, welches Produkt oder welche Innovationen in der Lebensmittelbranche hat dich zuletzt begeistert oder überrascht?

Der Entwicklungsstand vom Digitaldruck auf Metall.

Okay, das hat nicht ganz gereicht, damit ich raten kann, wer du bist, aber ich glaube, wir schauen uns das jetzt an, in dem der Vorhang wegkommt.

 

– Vorhang fällt – 

 

So vielleicht kannst du unseren Zuhörerinnen und Zuhörer einmal deinen Namen verraten.

Ja, mein Name ist Marco Erdtmann.

Marco, für welches Unternehmen arbeitest Du?

Ich arbeite für Pano Verschluss GmbH aus Itzehoe.

Pano Verschluss GmbH, das ist jetzt nicht etwas, was man normalerweise gehört hat. Das musst du, glaube ich, ein bisschen näher beschreiben, was ihr so macht.

Ja, wir stellen Verschlüsse her. Gläserverschlüsse aus Metall, umgangssprachlich Deckel.

Deckel. Das klingt schon mal super innovativ. Vielleicht kannst du erklären, was das Innovative in eurer Branche ist.

Wir sind Marktführer im Bereich PVC-freie Gläserverschlüsse.

Ah, ja, okay. Das Interessante ist, ich war auf einer Industriemesse und sah Plastikverschlüsse für verschiedene Schläuche und ähnliches, und seitdem fallen mir diese Dinge immer überall auf, wenn ich in Betrieben bin, und ich habe gedacht: Schade, dass ich so eine Firma nicht erfunden habe. Sehe ich denn jetzt eure Deckel überall, wenn ich ab morgen unterwegs bin?

Ich würde sagen, die hast du garantiert jeden Morgen in der Hand, wenn du den Schrank aufmachst. Jeder vierte Verschluss kommt aus Itzehoe in Deutschland.

Großartig! Warum nur jedes Vierte?

Ja, das frage ich mich auch.

Bist du im Vertrieb?

Nein, ich bin der Werksleiter.

Dann ist es kein Wunder, dass du dir die Frage stellst. Jeder Vierte, das ist aber enorm. Hat sich das dahin entwickelt, oder war das auch früher mal jeder Zweite?

Nee, wir haben noch nie mehr gemacht. Wir sind den letzten Jahren stark gewachsen, weil diesen PVC-freien Verschluss stellen wir seit 2011 her.

Du hattest vorher was von BLUESEAL gesprochen. Was genau hat das an sich?

Da haben wir uns die blaue Dichtung, die blaue Farbe schützen lassen, und Markenrecht für Europa. Kein anderer Verschlusshersteller darf die blaue Farbe nehmen. Das heißt BLUESEAL ist der Name für den Verschluss mit einer blauen Dichtung.

Das heißt, ich drehe auf und gucke innen rein, dann sehe ich eure blaue Farbe.

Genau.

Gibt es einen besonderen Grund, warum du in Schleswig-Holstein bist? Bist du hier geboren, aufgewachsen?

Ja, ich bin hier geboren in Neumünster, in Itzehoe zur Schule gegangen, habe in Hamburg studiert.

Und dann war klar, ich werde Produktionsleiter in....

Nee, ich habe erst Bankkaufmann gelernt, habe dann Wirtschaftsingenieurwesen studiert.

Und wie bist du dann auf den Gedanken gekommen: Jetzt mache ich Deckel?

Ja, den Geschäftsführer kannte ich vom Sport, er hat mich gefragt, ob ich nicht gerne bei ihm arbeiten würde. Da habe ich gesagt, ja, mache ich mal!

Hast du da dann nicht hinterfragt oder deine Frau oder in dem Umfeld oder so, was machst du da eigentlich: Deckel?

Nee, ich dachte mir: Verpackung, das ist ein Geschäft, das wird's immer gehen!

Und das ist, glaube ich, eine sehr gute Folgefrage. Wird es das denn immer geben? Man hat ja auch erlebt, dass immer wieder Produkte, wo man der Ansicht war, das ist krisenfest, das wird es immer geben. Wie siehst du das? Kann sich da etwas tun, wo man dann vom Marktführer hinzu quasi nicht mehr am Markt sein?

Das kann passieren, aber da muss man sich natürlich aufstellen und neue Produkte entwickeln. Wir machen nicht das gleiche wie im Gründungsjahr 1920, seitdem gibt es uns, sondern machen seitdem viele verschiedene Dinge, aber immer in dem Bereich. Am Anfang haben wir Bitumenfässer hergestellt, und der Inhaber, Paul Nofer, deswegen Pano, hat aus dem Abfall, aus dem Spundloch, aus dem kreisrunden Metallstücken, Deckel entwickelt Anfang der 30er. Und seitdem machen wir Verschlüsse.

Und der Deckel entwickelt sich immer weiter?

Genau. Am Anfang waren sie aus Aluminium. Dann haben wir ganz verschiedene Produkte gemacht, auch Patente gehabt. Diese Senfgläserverschlüsse kennt man bestimmt von diesen Trinkgläsern. Die gibt's kaum noch. Weil Senf gibt es jetzt vermehrt in Squeezern, in diesen Flaschen oder in Tuben - kaum noch in Gläsern. Aber dann haben wir umgestellt auf diesen Twist-Verschluss, diesen Nockendrehverschluss, und den machen wir seitdem.

Nockendrehverschluss, okay. Was ich aus Dänemark kenne, ich bin mir nicht sicher, ob ich es schon mal in Deutschland gesehen haben, sind Verschlüsse, die nicht aus einem Teil sind, sondern dadurch auch immer auch für Menschen, die nicht so viel Kraft haben, kann man die Deckel…

Hat der Wettbewerber gut gemacht, ist patentiert, nennt man Orbit. Das ist ein zweiteiliger Verschluss, leicht zum Öffnen, aber unserer lässt sich auch leicht öffnen, aufgrund des Dichtungsmaterials.

Also nicht mit dem Brotmesser da rein?

Das braucht man nicht mehr, nein. Es geht auch so.

Großartig. Du hattest eben noch gesagt, das, was dich am meisten fasziniert hat im Bereich Lebensmittelproduktion der letzten Jahre an Innovation, ist der Druck. Vielleicht kannst du das nochmal erklären: 3-D-Druck von Deckeln.

Wir bekommen Metalltafeln angeliefert von Stahlherstellern. Die werden dann innen und außen lackiert. Innen je nach Füllgut wegen Korrosionsschutz, außen, wie der Kunde es möchte, Weiß, Gold, Silber und werden dann bedruckt im Offsetverfahren. Aber ist natürlich eine Massenherstellung. Das heißt, wenn du bei uns Verschlüsse bestellen möchtest, müssen es mindestens 100.000 Stück sein, bedruckt, aber im Digitaldruckverfahren kann man eine Tafel drucken, das wäre noch 100 Stück.

Das heißt also, jetzt könnte ein Kunde anrufen, sagen, er bräuchte 100 Deckel, und das würdet ihr hinbekommen.

Wir haben noch keinen digitalen Druck, aber ich habe auf einer Messe gesehen, was da jetzt möglich ist, auch von den Geschwindigkeiten, weil es um Massenherstellung geht. Wir drucken ein Fußballfeld pro Stunde mit einer Maschine.

Das sind einige Deckel oder ein ziemlich großer Deckel, eins von beiden.

Es sind ziemlich viele, die wir brauchen, und im Digitaldruck ist eben eine kleinere Losgröße möglich.

Wie viele Mitarbeiterinnen habt ihr?

Wir haben 130 Mitarbeiter im Konti-Betrieb, falls dir das was sagt. Also, wir arbeiten von Montag bis Sonntag durchgehend in der Fertigung.

Ich stelle fest, wir haben es quasi sowas wie mit einen Weltmarktführer oder schon an der Spitze zu tun, oder?

Im Bereich PVC-freie Verschlüsse sind wir Weltmarktführer mit fast 50 Prozent Marktanteil.

Das heißt, wenn ich in Belgien unterwegs bin, im Lebensmittelbereich, kennt man euch?

PVC-freie Verschlüsse ist ein deutsches Phänomen, also, wir sind stark in Deutschland, Österreich, Schweiz, aber jetzt auch in Benelux, und auch Skandinavien kommt jetzt.

Ich habe mitbekommen, dass ihr stark unterwegs seit in der Klimaneutralität. Was genau unternehmt ihr dort?

Also, das Wort Klimaneutralität sagen wir nicht, sondern wir sagen Klima- und umweltschonend.

Fragt der Kunde das, oder ist das noch nicht in eurer Branche da so hingekommen, dass man, dass das für den Abnehmer am Ende wichtig ist, zu sagen, mein Footprint ist besonders gut, und deswegen...

Das ist das Witzige eigentlich oder auch weniger witzige. Wir haben 2011 ein neues Werk gebaut für diesen PVC-freien Verschluss, weil wir der Meinung waren, dass das PVC-freie gebraucht wird, weil ein PVC-Verschluss hat Weichmacher drin, und die gehen in die Inhalte der Produkte über, der Weichmacher, und wird mitgegessen. Da hält man die Gesetzgebung zum Teil nicht ein und wir dachten uns, Kunden würden dann alle, die was mit Öl herstellen oder mit Fett, diesen Verschluss kaufen. Aber eigentlich kam es erst später durch die Nachhaltigkeit, dass die Nachfrage größer wurde.

Ja, und das ist, glaube ich, eine sehr interessante Feststellung, weil das, glaube ich, sieht man in vielerlei Bereichen, wo es früher quasi ein Pluspunkt war, wenn man sehr nachhaltig unterwegs war, und heute ist das ein Erfordernis. Also wo wirklich auch gesagt wird, wenn das Produkt, das nicht erfüllt, dann wollen wir damit nicht arbeiten. Ich habe gehört, ihr denkt auch über den Bereich Wasserstoff nach. Wie soll das bei euch eingesetzt werden?

Ja, von der Fertigung her brauchen wir Erdgas, um unsere thermische Nachverbrennung zu betreiben. Das heißt, wir lackieren die Bleche, und die Lacke sind lösemittelhaltig, die Lösungsmittel müssen verbrannt werden bei 730 Grad. Dafür setzen wir Erdgas ein und haben vor kurzem, im Oktober, einen Test mit Wasserstoff gemacht, vor einer Woche. Als Brennstoff statt Erdgas, und das hat funktioniert.

In Schleswig-Holstein haben wir eine Wasserstoff Strategie. Wir haben ja im Moment noch mehr erneuerbare Energien, als wir selber verbrauchen, und da ist natürlich ein wichtiger Ansatz zu sagen, man kann daraus Wasserstoff produzieren, weil noch ist ja die Effizienz von Wasserstoff nicht entsprechend gegeben. Das muss dann schon von überschüssiger Energie letztendlich hergestellt werden. Aber ich glaube allein, dass man auf dem Weg ist, dass man das ausprobiert, das bringt einen ja auch einen gewissen technologischen Vorteil, wenn es dann tatsächlich kommt. Apropos Technologie, arbeitet ihr denn mit KI?

Wir haben ein Projekt laufen. Ich würde es nicht KI nennen, sondern Industrie 4.0, oder IoT. Da haben wir Projekte am Laufen, ja, das machen wir, sprich: Digitalisierung, die ist erforderlich, das sehen wir. Wie weit die KI unsere Prozesse beeinflussen wird, können wir noch nicht abschätzen.

Ja, ist schon interessant, weil ich glaube, der eine oder andere technologische Fortschritt, den man annimmt, bringt einen erst mal ein bisschen eine Entschleunigung in den Prozess rein. Man muss erst mal feststellen, ist das überhaupt von Vorteil? Ich habe in der Produktion auch schon mal Roboter gesehen, wo man dann im Nachhinein gesagt hat, eigentlich werden wir davon nicht schneller, weil sie hier und da die Produktion bremsen. Und so wird es, glaube ich, auch mit dem Einsatz von KI hier und da kommen, dass wir feststellen: Für diesen Bereich vielleicht nicht so förderlich, aber in anderen Bereichen umso mehr. Was fasziniert dich denn besonders an deiner Arbeit?

Die Abwechslung, Tagesgeschäft und Projekte. Wir haben seit 2011 ein neues Werk gebaut, und da sind schon viele Projekte neben der Halle, sehr viele neue Produktionslinien und neue Lackiermaschinen und alles energieeffizient. Also, wir haben 31 Millionen Euro alleine für nachhaltig Projekte ausgegeben in den letzten zwölf Jahren als Mittelständler.

Das ist super. Und das aber wiederum, glaube ich, hat ja auch dann verfestigt, dass ihr Marktführer seid. Das kann man ja nur, indem man auch immer einen Schritt vorangeht und nicht sagt, wir haben jetzt was, und da bleiben dabei.

Also, die ersten Jahre waren schon anstrengend mit dem Produkt, da musste man die Kunden erst überzeugen, dass es genauso gut funktioniert wie die etablierten Verschlüsse. Das hat drei, vier Jahre gedauert, aber seitdem haben wir stetige Zuwachsraten.

Wieso ist Schleswig-Holstein der perfekte Standort für euer Unternehmen und aber auch für dich persönlich?

Das Wichtigste, also wir haben ja das neue Werk gebaut, wieder in Itzehoe, also, wir haben ein altes Werk in der Gasstraße, was wir schließen werden, haben alle Linien, die wir gebrauchen können, verlagert und einen neuen Standort vier Kilometer entfernt, auch in Itzehoe. Das liegt an den Mitarbeitern, die wir haben, die langjährig, treu sind, teilweise Betriebszugehörigkeiten von über 50 Jahren. Da wollten wir dann nicht woanders hingehen und dort neu anfangen.

Das klingt sehr gut. Und für dich persönlich?

Ich komme auch aus Itzehoe. Ich arbeite und lebe in Itzehoe, was natürlich auch sehr angenehm ist.

Ja, und jetzt habe ich tatsächlich, als ich ganz neu Minister vor eineinhalb Jahren war, mal versucht zu beschreiben, wie schwierig das ist, wenn man ein neues Bundesland, eine neue Aufgabe übernimmt, und hab scherzhaft immer gesagt, ich wusste nicht einmal genau, wo Itzehoe ist. Das müsstest du mir jetzt einmal, natürlich nicht, wo es ist, aber vielleicht mal sagen, warum ist Itzehoe spitze?

Warum ist Itzehoe spitze? Das ist eine schöne Stadt. Man glaubt es kaum, am Gestrand mit viel Wald, viele Schulen. Also mit Familie kann man da gut leben. Die Küste ist nicht weit weg, Hamburg ist nicht weit, Kiel ist nicht weit weg. Ich habe nicht mal eine Stunde hierher gebraucht. Meine Tochter studiert in Kiel.

Und in der Tat ist ja auch das Weiter- und Fortbilden möglich in Itzehoe. Ich glaube auch, dass wir vor einem kleinen Meilenstein stehen, nämlich dann, wenn Northvolt kommt, wird auch Itzehoe, glaube ich, einen richtigen Schub miterleben.

Ich weiß nicht, ob du schon bei uns warst. Wir haben ja dieses Innovationszentrum, da haben sich sehr viele Firmen angesiedelt. Firma Vishay baut gerade dort ein neues Werk für, glaube ich, 400 Millionen Euro, in dem Gebiet sind wir auch. Windenergie ist dort und viele andere schöne Firmen. Die Flächen sind alle belegt. Northvolt sehen wir bisschen kritisch, das könnte auch Mitarbeiter eventuell abwerben.

Ja, das sehe ich genau andersrum, das ist so mein Lieblingssatz im Leben immer: Was, wenn nicht? Weil ich mich persönlich frage: was würde mit der Westküste passieren, wenn Northvolt nicht kommt? Also viele stellen sich die Frage, was passiert, wenn die kommen, und vielleicht sollte man das mal überlegen. Junge Menschen sind über Jahrzehnte in den Süden gefahren, um Autos zu bauen, und jetzt wollen sie gerne im Norden kommen, um in Firmen zu arbeiten, die die Welt verbessern.

Ja für unser Land ist es eine Chance.

Deswegen, und dann glaube ich, auch für die Region, die Region wird wachsen. Es wird Deutschland, wenn nicht sogar europaweit bekannt sein, dass wir da draußen die Batteriefabrik haben, und daher glaube ich schon, dass man eher mit einem lächelnden Auge sich das anschauen sollte. Da können wir uns aber ja in ein paar Jahren, dann nochmals hinsetzen und darüber sprechen, ob die Deckelproduktion dann vervierfacht wurde, seit dem Northvolt da ist, weil deutlich mehr Marmelade gegessen wird. Was ist eigentlich so das gängigste Glas? Fällt mir gerade spontan ein.

Wir teilen natürlich in Größen auf oder in Produktgruppen.

Also eher große oder kleine Dackel?

Kleine Deckel, die verbraucht man schneller, weil ein kleines Glas hast du schneller aufgegessen als ein großes.

Guter Ansatz. Es gibt natürlich auch breite Gläser, die nicht so hoch…

Das liegt an den Produkten, also man kann sagen jede Größe hat sein eigenes Produkt. Marmelade ist typischerweise 66er Durchmesser, oder in Italien ist der 63er stark und eine Gurke hat einen 82er, weil in kleine Gläser passen nur Cornichons rein. Sonst kriegst du sie nicht wieder raus.

Ist super interessant. Also hast du so eine Art Berufsschädigung, wenn du am Frühstückstisch sitzt und analysiert das: Der Deckel ist da irgendwie zu groß?

Meine Familie mag mich meistens nicht beim Einkaufen im Ausland. Weil ich natürlich dort Marktrecherche mache und an manchen Regalen manchmal stehen bleibe.

Dann alle Marmeladengläsern einmal runter nehmen und gucken.

Oder mitnehmen und sagen: Vertrieb, bei dem Kunden warst du noch nicht.

Okay, ja, interessant, so. Für welches zubereitete Gericht bist du bei der Familie und den Freunden besonders bekannt? Das muss ja jetzt wohl aus einem Marmeladenglas kommen.

Ich glaube nicht. Also bei der Familie, würde ich sagen, die selbstgemachten Kartoffelpuffer und bei meinen Freunden eher die gegrillten Spareribs.

Oh, kann man das auch kombinieren?

Nein, das ist, glaube ich, keine gute Kombination.

Also bei Kartoffelpuffern, kann ich dir sagen, gibt es in manch einem Burger-Restaurant die Möglichkeit, statt Brot einen Kartoffelpuffer zu nehmen, und das habe ich einmal probiert, und das war großartig. Ich habe zum Abschluss noch eine letzte Zusatzfrage. Mein liebstes eingelegtes oder eingemachtes Lebensmittel ist:

Also, ich kaufe aus Überzeugung Joghurt im Glas

Joghurt im Glas, stimmt. Übrigens, was ganz Tolles ist immer der erste Knack, eines Deckels? Das hat man ja danach nicht mehr so richtig, oder hast du das Empfinden nicht?

Der Knack ist eine Funktion, wenn ein Vakuum drin ist. Wenn du ein Honigglas aufmachst, hast du keinen Knack, aber freust dich auch.

Ja, ich freue mich aber tatsächlich über dieses Klack. Marco, ich freue mich, dass du da warst, und bedanke mich bei unseren Zuhörerinnen für das Einschalten. In der nächsten Folge Blindtalk mit Madsen erwartet uns wieder ein spannender Gast aus Schleswig-Holstein. Bis dahin, tschüss und macht's gut!

Vielen Dank!