Landesregierung stellt Weichen für die Arbeitsmarkt-Politik ab 2021.

Um den Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein auch in den kommenden sieben Jahren mit Hilfe der EU zu fördern und zu stützen, wurden heute in Kiel die inhaltlichen Eckpfeiler für den ESF-Sozialfonds für die kommende EU-Förderperiode von 2021 bis 2027 eingeschlagen. Arbeits-Staatssekretär Dr. Thilo Rohlfs stellte dabei in einer virtuellen Konferenz vor knapp 200 Teilnehmern die Schwerpunkte vor.

Eine große Herausforderung bleibe es, den Fachkräftebedarf zu sichern, so Rohlfs weiter. Dazu müsse auch das Arbeitskräftepotenzial besser ausgeschöpft werden, insbesondere bei Frauen. „Wir wollen aber auch die Weiterbildung von Beschäftigten, Selbstständigen und Freiberuflern unterstützen und fördern. Gerade jetzt, inmitten der Pandemie, wird einmal mehr deutlich, dass sich unsere Arbeitswelt in einem ständigen Wandel befindet, der Weiterbildungen und Qualifizierungen notwendig macht“, sagte Rohlfs.

Das Landesprogramm Arbeit der neuen Förderperiode wird voraussichtlich mit ersten Förderaktionen Mitte 2021 starten. Da die Verhandlungen über die Mittelverteilung noch nicht abgeschlossen sind, steht die finanzielle Ausstattung der einzelnen Aktionen noch nicht fest.

Dr. Volker Kotte vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) beleuchtete heute die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt. So seien rund 20.000 der insgesamt 96.700 gemeldeten Arbeitslosen im Juni 2020 auf Pandemie-Effekte zurückzuführen. Im Oktober seien es noch 16.300 Personen von 92.200 gemeldeten Arbeitslosen gewesen. Zudem hätten sich die Arbeitsformen und die Arbeitsorganisation inzwischen deutlich verändert. „Insgesamt wirkt die Krise wie ein Brennglas, das bereits bestehende Herausforderungen verschärft und hervorhebt“, so Kotte. Zu den Herausforderungen zählte er die Themenfelder Digitalisierung, Homeoffice, E-Commerce und Online-Handel, Führung und Arbeitsorganisation sowie den Gesundheitsschutz der Beschäftigten.